Redaktionsgeschichte

Der Begriff Redaktionsgeschichte (auch Redaktionskritik; zu lateinisch redactio „[Text-]Überarbeitung“ und griechisch kritiké techne „Unterscheidungsvermögen“) als Teil der historisch-kritischen Methode bezüglich der Exegese biblischer Texte geht zurück auf Willi Marxsens im Jahre 1956 veröffentlichte Habilitationsschrift Der Evangelist Markus. Studien zur Redaktionsgeschichte des Evangeliums.

Die Redaktionskritik fragt nach der theologischen Ausrichtung der Verfasser und ggfs. Redaktoren eines biblischen Textes. Sie untersucht die Konzepte, die Verfasser und Redaktoren bei der Auswahl ihrer Themen, ihrer Textvorlagen, der Bearbeitung dieser Vorlagen und der Formulierung ihrer Texte sowie der Komposition des Gesamtwerkes geleitet haben. Der Blick, der sich bei Text- und Formkritik auf Details konzentriert hat, weitet sich in der Redaktionskritik wieder auf den theologischen Zusammenhang, in dem und für den der Endredaktor schreibt, um dann einzelne Passagen wieder in diesem Kontext begreifen zu können.


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